Sonntag, 6. Februar 2011

Tag 39 - Day 39: Selig sind... Blessed are...

Was für ein Tag! Ich habe mir keine Vorstellung davon gemacht, wie wunderschön es in Trier werden würde. Um kurz nach acht Uhr wurde ich von einem lieben Diakon und seiner Frau abgeholt. Wir kennen uns noch von meinem letzten Aufenthalt, seitdem hat sich aber etwas Entscheidendes geändert: die beiden sind vor sieben Monaten Eltern eines extrem süßen Sonnenscheins geworden: Silas (Nicht nach der Fernsehserie, sondern nach einem Bischof aus der Bibel, der mit Apostel Paulus im Knast saß).
Um neun Uhr waren wir da, und obwohl der Gottesdienst erst um 10 Uhr beginnen sollte, war die Kirche schon fast gerappelt voll. Zum Glück bekam ich einen guten Platz relativ direkt hinter dem Chor und hatte eine gute Sicht auf den Altar. Die Zeit wurde nicht zu lange, meine Stimmung war feierlich und ich hatte die ganze Zeit ein leichtes Lächeln auf den Lippen, weil ich so voller Vorfreude war. Der Chor sang wunderbar, im Geiste habe ich mitgesungen. Als der Stammapostel die Kirche betrat, sang ihm ein Kinderchor. Während die angeschlossenen Gemeinden dies über den Bildschirm verfolgen konnten, hörten wir es leise von draußen. Die Aufregung wuchs und als die Orgel laut aufspielte, richteten sich alle Blicke zum Eingang, wo Stammapostel Leber und seine Begleiter (u.a. BA Koberstein und Apostel Opdenplatz) die Kirche betraten. Ich konnte mich kaum auf das Lied konzentrieren.
Das Wort war aus Matthäus 5, Vers 10:

Selig sind die, die um der Gerechtigkeit willen verfolgt werden; denn ihnen gehört das Himmelreich.

Hier hat der Stammapostel an die ersten Christen erinnert, die verfolgt wurden und gleichzeit gemahnt, dass auch in der heutigen Zeit noch an vielen Orten der Welt Christen verfolgt werden um ihres Glaubens willen. Das Wort ist aber auch für uns hier in Europa von Bedeutung, da auch wir allerlei Mächten ausgesetzt sind, die uns verfolgen und versuchen, Herr über uns zu werden.

Der Stammapostel gab uns noch ein Grußwort an die Hand aus 2. Korinther 4, Vers 6:

Denn Gott, der sprach: Licht soll aus der Finsternis hervorleuchten, der hat einen hellen Schein in unsre Herzen gegeben, dass durch uns entstünde die Erleuchtung zur Erkenntnis der Herrlichkeit Gottes in dem Angesicht Jesu Christi.

So solle für alle ein Licht leuchten, egal, mit welchen Sorgen und Nöten sie gekommen sind. Ich habe in diesem Moment und für diese Segensstunde alles abgelegt und habe mich so frei und wohl gefühlt, wie lange lange Zeit vorher nicht.

Im Gottesdienst ging es schwerpunktmäßig um den Begriff „Verzicht“ und seine Zusammenhänge in unserem Glaubensleben. Viele in unserer Kirche, begonnen bei den Geschwistern, die ehrenamtlich die verschiedensten Dienste ausüben, über die Amtsträger, die Ihr Amt neben Familie und Beruf mit Hingabe ausfüllen bis zu unseren Aposteln, Bezirksaposteln und unserem Stammapostel, die teilweise tausende Kilometer zurücklegen und unwegsame Gebiete besuchen, um allen Geschwistern dienen zu können, die es möchten. Alle diese Seelen, die so aktiv das Gemeindewesen gestalten und Dienst an unseren Seelen tun, müssen irgendwo auf etwas verzichten – vielleicht Karriere, vielleicht Bequemlichkeit, auf jeden Fall Zeit. Die Frage ist nur: Ist es wirklich ein Verlust? Oder ist es nicht ein Gewinn, Zeit und Engagement dem Herrn Jesus zu geben, der uns dafür mit unendlicher Gnade und Liebe speist? Fällt es uns dann nicht leichter, auf persönliche Vorteile zu verzichten, wenn wir dadurch unserem nächsten beistehen, so wie auch uns jemand beisteht? Ich denke schon. Und da Gott Liebe ist, und Liebe alles verzeiht, sollten wir auch auf etwas so niederes wie Rache oder, milder ausgedrückt, Vergeltung verzichten.

Nach der Sündenvergebung und dem Heiligen Abendmahl folgte noch das Abendmahl für die Entschlafenen. Ich glaube, dass mich selten ein Moment wie dieser so berührt hat. Ich sah meine Oma direkt vor Augen, wie sie voll dankbaren Glaubens Ihre Hände öffnet, um Leib und Blut Jesu zu empfangen. Ich konnte die Gemeinde von drüben körperlich spüren, so wahr ich Andreas Arndt heiße!

Liebe Freunde, die Ihr vielleicht nicht so viel mit der Kirche oder dem Glauben anfangen könnt, bitte vergebt mir meinen langen Bericht, es liegt mir nur so am Herzen, darüber zu berichten. Liebe Freunde, die Ihr dem Islam angehört, habt auch ihr Verständnis. Ich weiß, wie viel auch Ihr aus Eurem Glauben schöpft. Das macht uns gleich, und mich glücklich.

Ich konnte ein paar Fotos machen (siehe Album in Facebook), und der Diakon, der mich mitgenommen hat, konnte nach dem Gottesdienst sogar ein paar Worte mit Stammapostel Leber wechseln. Er versicherte mir, das nicht zu vergessen!

So, mit diesen Eindrücken kam ich wieder in die Klinik. Ich hatte auf Frühstück und Mittagessen verzichtet, aber das war mir ein Leichtes. Ich hing meinen Gedanken und Erinnerungen nach bis jetzt, wo ich hier sitze und diesen Post schreibe. Ein Tag, der unauslöschlich in meiner Seele bleibt.
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What a day! I have not made any idea of how wonderful it would be in Trier. Shortly after eight clock I was met by a dear deacon and his wife. We still know from my last visit, but since then, something crucial changed: since seven months they are parents of an extremely sweet sunshine: Silas (Not after the TV series, but after a bishop from the Bible, the one with St. Paul prison sat).
At nine clock we were there, and although the service should begin at 10 clock, the church was almost full. Fortunately, I got a relatively good place right behind the choir and had a good view of the altar. The time was not too long, my mood was solemn and I had all the time a slight smile on my lips, because I was so full of anticipation. The choir sang beautifully, in the spirit I have sung along.
When the Apostle entered the church, sang a children's choir. While the surrounding communities were able to track across the screen, we heard it quiet from the outside. The excitement grew and as the loud organ strikes up, all eyes turned to the entrance, which entered Chief Apostle and his companions (including District Apostle Koberstein and Apostle Opdenplatz) the church. I could hardly concentrate on the song.
The word was from Matthew 5, verse 10:

Blessed are they which are persecuted for righteousness' sake: for theirs is the kingdom of heaven.


Here the Chief Apostle remembered to the first Christians persecuted and at the same time he warned that at the present time Christians still pursued in many parts of the world's for their faith. The word is also important for us here in Europe because we are exposed to all sorts of powers who persecute us and try to be Power over us.

The Chief Apostle gave us a few words to hand from Second Corinthians 4, verse 6:

For God, who said, "Let light shine out of darkness, made his light shine in our hearts to give us the light of the knowledge of the glory of God in the face of Jesus Christ.


So there shall shine a light to all, no matter by what are needs and concerns they had. I have sat in this moment and for this blessing hour everything and I was so free and felt comfortable, like a long, long time not before.

In worship, it was mainly about the term "waiver" and his relationships in our life of faith. Many in our church, begun in siblings who carry on a voluntary basis, the various services, about the officials who fill out your duties in addition to family and work with dedication to our Apostles, District Apostles and our Chief Apostle, which cover some thousands of miles and visit inaccessible areas to serve all the siblings may want it. All these souls that make the community being so active and do service to our souls, must give up something somewhere - maybe career, perhaps convenience and in any case time. The question is: Is it really a loss? Or is it not a win, to spend time and commitment to the Lord Jesus who give us the feed for it with infinite grace and love? Then we find it any easier to give up personal benefits, if we stand by our next, just as we stand by someone? I think so. And because God is love, and love forgives everything, we should also lower as revenge or something, or, to put it mildly, without retribution.

After the remission of sins and the Holy Communion the sacrament was followed for the departed. I believe that I was rarely touched a moment like this way. I saw my grandmother in front of my eyes, as she opens her hands full of faith and grateful to receive the body and blood of Jesus. I could physically feel the community from over there, as sure as my name is Andreas Arndt!

Dear friends, who you can maybe not connect so much with the church or the faith, please forgive me my long report, it is just so important to me to report it. Dear friends, you belong to Islam, have also their understanding. I know also how much you draw from your faith. That makes us equal, and me happy.

I could take some pictures (see album in Facebook), and the deacon, who has taken me, could change after the service even a few words with Chief Apostle. He assured me not to forget that!

So, with these impressions, I came to the clinic. I had given up on breakfast and lunch, but I was easy. I hung my thoughts and memories of so far where I'm sitting here writing this post.
A day that will remain indelible in my mind.

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